Die Grafik veranschaulicht die Einflussfaktoren, gruppiert nach Fahrzeugkategorie, Laufleistung und Vertragsdauer

Die bessere Leasingfaktor Formel zum Vergleich von Angeboten

Der altbekannte Leasingfaktor ist nicht die erste Wahl für die Vergleichbarkeit von Leasingangeboten. Leasingengel hat die Formel überarbeitet und erklärt die wichtigen Unterschiede.

Einleitung

Beim Auto-Leasing verliert man schnell den Überblick: Welches Angebot ist wirklich günstig? Eine monatliche Rate von 299 Euro klingt verlockend – aber ist sie auch fair?

Hier kommt der Leasingfaktor ins Spiel. Es ist eine einfache Kennzahl. Sie zeigt Ihnen schnell, ob ein Leasingangebot gut ist oder nicht.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie den Leasingfaktor berechnen, richtig interpretieren und bei Ihrer Leasingentscheidung gewinnbringend einsetzen. Besonders wichtig: Wir empfehlen, auch die inkludierten Kilometer pro Jahr in die Bewertung einzubeziehen – nur so werden Angebote wirklich vergleichbar.

Was ist der Leasingfaktor?

Der Leasingfaktor (auch Leasing-Faktor) ist eine wichtige Zahl. Sie zeigt das Verhältnis zwischen der monatlichen Leasingrate und dem Bruttolistenpreis eines Fahrzeugs. Er dient als Orientierungshilfe, um verschiedene Leasingangebote schnell und objektiv miteinander zu vergleichen.

Die Formel: So berechnen Sie den Leasing-Faktor

Leasingfaktor = (Monatliche Leasingrate ÷ Bruttolistenpreis) × 100

Beispiel: Ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 40.000 Euro und einer monatlichen Rate von 250 Euro ergibt: (250 ÷ 40.000) × 100 = 0,625

Einflussfaktoren auf den Leasing-Faktor

Die Fahrzeugkategorie übt einen entscheidenden Einfluss auf den Leasingfaktor aus. Während Kleinwagen typischerweise Faktoren von 0,45 bis 0,55 aufweisen, bewegen sich Mittelklassewagen im Bereich von 0,55 bis 0,70. Premium-Fahrzeuge zeigen ein differenzierteres Bild: Ein BMW 3er mit 399 Euro Monatsrate auf einem Listenpreis von 35.000 Euro resultiert in einem Faktor von 1,11 – also technisch „teuer“ in absoluter Betrachtung, kann jedoch relativ gesehen günstiger sein als ein Mittelklassewagen mit höherem Wertverlust.
 
Diese scheinbare Paradoxie erklärt sich durch die Wertstabilität von Premium-Marken: Ein Mercedes oder BMW verliert prozentual weniger Wert über die Leasingdauer, weshalb die Leasingrate relative zum Kaufpreis niedriger ausfällt.
Die Grafik veranschaulicht die Einflussfaktoren, gruppiert nach Fahrzeugkategorie, Laufleistung und Vertragsdauer
Die Grafik veranschaulicht die Einflussfaktoren, gruppiert nach Fahrzeugkategorie, Laufleistung und Vertragsdauer

Leasingfaktor mit Anzahlung berechnen

Wenn Sie eine Anzahlung leisten, muss diese eingerechnet werden:

Leasingfaktor = ((Monatliche Rate + (Anzahlung ÷ Laufzeit in Monaten)) ÷ Bruttolistenpreis) × 100

Bei einer Anzahlung von 2.400 Euro über 48 Monate (= 50 Euro monatlich): ((250 + 50) ÷ 40.000) × 100 = 0,75

Die Leasingengel-Methode: Kilometerleistung einbeziehen

Hier liegt der häufigste Fehler beim Leasingvergleich: Zwei Angebote mit dem gleichen Leasingfaktor können sehr unterschiedliche Werte haben. Das passiert, wenn die enthaltenen Kilometer pro Jahr stark variieren.

Warum die klassische Formel zu kurz greift

Ein Beispiel verdeutlicht das Problem:

Angebot A: 199 €/Monat, 35.000 € Listenpreis, Faktor 0,68 – 10.000 km pro Jahr.

Angebot B: 199 €/Monat, 35.000 € Listenpreis, Faktor 0,68 – 20.000 km pro Jahr.

Beide haben denselben Leasingfaktor – aber Angebot B bietet doppelt so viele Kilometer zum gleichen Preis!

Der erweiterte Leasingfaktor: Empfehlung von Leasingengel

Um Angebote fair zu vergleichen, empfiehlt Leasingengel einen kilometergewichteten Leasingfaktor:

Erweiterter Leasingfaktor = Leasingfaktor ÷ (Jahreskilometer ÷ 10.000)

Angebot A: 0,68 ÷ (10.000 ÷ 10.000) = 0,68 Angebot B: 0,68 ÷ (20.000 ÷ 10.000) = 0,34

Jetzt wird klar: Angebot B ist tatsächlich doppelt so günstig!

Die versteckten Kosten

Nehmen Sie an, Sie fahren 20.000 km pro Jahr, wählen aber Angebot A mit nur 10.000 km:

  • Mehrkilometer: 10.000 km
  • Übliche Gebühr: 0,15 €/km
  • Zusatzkosten über 36 Monate: 4.500 €


Das „Schnäppchen“ wird plötzlich zum teuren Angebot.

So bewerten Sie den Leasingfaktor richtig

Als Orientierung gilt in Deutschland 2024/2025:

  • Unter 0,5: Außergewöhnlich günstig
  • 0,5 bis 0,7: Sehr attraktiv
  • 0,7 bis 0,9: Gut bis durchschnittlich
  • 0,9 bis 1,1: Durchschnittlich
  • Über 1,1: Teuer – Alternative prüfen

Der durchschnittliche Leasingfaktor liegt 2024 bei 0,63 (Vorjahr 0,67).

Versteckte Kostenfallen beim Leasing

Der Leasingfaktor berücksichtigt nicht:

  • Versicherung: 40–80 €/Monat
  • Wartung: 30–50 €/Monat
  • Überführung: 200–400 € einmalig
  • Kraftstoff/Strom: 100–200 €/Monat
  • Mehrkilometer-Gebühren: 0,10–0,25 €/km
 

Beispiel: Ein Fahrzeug mit Faktor 0,60 (200 € Rate) plus 220 € Nebenkosten = 420 € tatsächliche Monatskosten (effektiver Faktor 1,05).

Auto Leasing ohne Anzahlung

Vorteile:

  • Keine Kapitalbindung
  • Echter, transparenter Leasingfaktor
  • Kein Anzahlungsverlust bei Totalschaden
 

Nachteile:

  • Höhere Monatsrate
 

Tipp: Rechnen Sie bei Angeboten mit Anzahlung immer den echten Leasingfaktor aus und beziehen Sie die Kilometerbasis ein!

Günstige Leasingangebote finden: Checkliste

1. Fahrprofil realistisch einschätzen

Ermitteln Sie Ihre Jahreskilometer mit 10–15% Puffer:

  • Pendler: Arbeitsweg × 2 × 220 Tage + Privatfahrten
  • Vielfahrer: 25.000–35.000 km
  • Durchschnitt: 12.000–18.000 km
  • Wenigfahrer: Unter 10.000 km

2. Erweiterten Leasingfaktor berechnen

Erstellen Sie eine Vergleichstabelle:

Angebot Rate LF km/Jahr Erweiterter LF Für wen?
Golf A 249 € 0,79 10.000 0,79 Wenigfahrer
Golf B 289 € 0,76 15.000 0,51 Durchschnitt
Golf C 319 € 0,84 20.000 0,42 Vielfahrer

Ergebnis: Angebot C ist für Vielfahrer am günstigsten, obwohl der allgemeine Leasingfaktor am höchsten ist!

3. Vertragliche Fallstricke prüfen

  • Mehrkilometer-Tarife: 0,10–0,25 €/km
  • Minderkilometer-Erstattung: Meist nur 0,05–0,10 €/km
  • Verschleißdefinitionen: Was wird berechnet?
  • GAP-Versicherung: Pflicht bei Totalschaden

Leasing vergleichen: Die Leasingengel-Methode

  1. Bestimmen Sie Ihre Jahreskilometer (mit Puffer).
  2. Berechnen Sie den klassischen Leasingfaktor.
  3. Berechnen Sie den erweiterten, kilometergewichteten Faktor.
  4. Überprüfen Sie die Vergleichbarkeit (Laufzeit, Ausstattung).
  5. Kalkulieren Sie die Gesamtkosten inkl. Nebenkosten
  6. Prüfen Sie Vertragsdetails

Fazit: Der erweiterte Leasingfaktor macht den Unterschied

Der Leasingfaktor ist wertvoll – aber nur mit Kilometerbetrachtung aussagekräftig. Der häufigste Fehler: Angebote mit unterschiedlichen Kilometerleistungen werden direkt verglichen.

Die Leasingengel-Methode zeigt den wahren Wert. Wenn Sie die enthaltenen Kilometer betrachten, sehen Sie schnell das beste Angebot für Ihr Fahrprofil. Ein teures Angebot mit 20.000 km kann günstiger sein. Es kann halb so teuer sein wie ein „günstiges“ Angebot mit 10.000 km.

Sie möchten günstige Leasingangebote finden, die wirklich zu Ihnen passen? Die Experten von leasingengel.de berechnen für Sie den erweiterten Leasingfaktor und finden das beste Angebot für Ihr Fahrprofil.

FAQ: Häufige Fragen

Was ist ein guter Leasingfaktor?

Ein Faktor unter 0,8 ist attraktiv. Der Durchschnitt liegt 2024 bei 0,63. Wichtig: Diese Bewertung gilt für 10.000 km/Jahr als Basis.

Zwei Angebote mit identischem Faktor können völlig unterschiedlich wertvoll sein. Ein Angebot mit 20.000 km pro Jahr kostet gleich viel wie eines mit 10.000 km. Es ist also doppelt so günstig.

Mehrkilometer kosten 0,10–0,25 €/km. Bei 5.000 Überkilometern sind das 500–1.250 € zusätzlich – pro Jahr! Über drei Jahre: 1.500–3.750 €.

Die Gesamtkosten sind ähnlich, aber die Transparenz ist besser. Ihr Kapital bleibt verfügbar, und der Leasingfaktor ist ehrlicher.

Hohe Nachzahlung nach einer Leasingrückgabe erhalten?

In über 9 von 10 Fällen werden überhöhte Minderwerte für angebliche Schäden berechnet. Wir prüfen, ob auch Du zu viel bezahlen sollst und wehren unberechtigte Forderungen sorglos und stressfrei für Dich ab.
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