Parkschrammen und Lackkratzer können bei der Leasingrückgabe hohe Kosten nach sich ziehen. Kann eine professionelle Fahrzeugaufbereitung das wirklich verhindern?
Leasing ist eines der beliebtesten Formen der Fahrzeugbeschaffung – sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Und zugegebenermaßen: Alle zwei bis vier Jahre das neuste Modell der Lieblingsautomarke fahren, ohne dabei viel Eigenkapital beisteuern zu müssen, klingt mehr als nur verlockend. Dabei bleiben Kosten durch die monatlichen Nutzungsgebühren präzise kalkulierbar – zumindest solange, bis die Leasingrückgabe ansteht.
Und diese kann sich im ungünstigen Fall zum finanziellen Desaster entwickeln: Abgeschürfte Stoßfänger und Felgen sowie Lackschäden oder Steinschläge sind potenzielle Posten auf der Schlussrechnung. Dabei ist der eine oder andere Kratzer an der Karosserie bei zwei bis vier Jahren Fahrzeugnutzung nahezu unvermeidlich. Generell gilt zwar, dass der Leasingnehmer für Gebrauchsspuren sowie Verschleißmängel nicht aufkommen muss – aber was letzten Endes tatsächlich als wertmindernder Faktor zu bewerten ist, bleibt oft undefiniert. Wer bei der Leasingrückgabe nicht nur auf einen gutmütigen Gutachter pokern möchte, sollte eine professionelle Fahrzeugaufbereitung in Betracht ziehen.
Was gehört zur Fahrzeugaufbereitung?
Eine professionelle Fahrzeugaufbereitung beinhaltet die gründliche Reinigung und Behebung kleinerer Schäden innen und außen am Wagen. Hierbei reicht die Leistungsspanne von kleineren Blechmakeln bis hin zu Löchern an Leder und Polster oder auch Kunststoffreparaturen wie an der Armatur. Dabei verwenden die Experten spezielles Equipment sowie Lack und Textilien schonende Reinigungsmittel. Kratzer, Dellen und Beulen beseitigt der Fahrzeugaufbereiter mittels Smart- und Spotrepair: Diese Reparaturmethoden sind dafür bekannt, dass sie verhältnismäßig wenig Arbeitsaufwand beanspruchen und somit auch günstiger als herkömmliche Reparaturen ausfallen. Denn die punktuelle Entfernung der Schäden (zum Beispiel kleine Schrammen) mittels kleiner Lackierpistolen erfordert meistens keine Demontierung und Neulackierung des gesamten Autoteils. Entscheidend für die Reparatur beim Fahrzeugaufbereiter ist die Größe der Schäden: Diese dürfen laut dem Bundesverband Fahrzeugaufbereitung nicht größer als eine DIN-A5-Seite sein.
Welche Schäden können nicht behoben werden?
Prinzipiell bedarf ein größerer Schäden auch eine aufwendigere Instandsetzung und ist nicht für Smart- oder Spotrepair geeignet. Lackbeschädigungen auf der Motorhaube, dem Dach oder am oberen Türbereich können mit einer klassischen Lackierung erfolgreicher abgedeckt werden. Auch bei tiefen Einrissen in den Felgen oder Bauteilen, die gleich mehrere Schäden aufweisen, sind diese schnellen Reparaturmethoden nicht ratsam.
Fahrzeugaufbereitung: Lohnt es sich wirklich?
Der erste Eindruck ist nun mal entscheidend: Ein schmutziges Auto wird den Gutachter mit hoher Wahrscheinlichkeit von Anfang an kritisch stimmen. Auch bei Leasingfahrzeugen mit höherer Fahrleistung werden Parkschrammen an Karosserie und Felgen eher vermutet und entsprechend intensiv geprüft. Insbesondere Letzteres wird erfahrungsgemäß gerne in Rechnung gestellt. Die professionelle Aufbereitung ist vor allem vor dem Autoverkauf oder zur Bestandspflege bei gewerblicher Flotten beliebt. Aber auch vor der Leasingrückgabe kann sich die Frischzellenkur fürs Auto lohnen. Einige Leasinghändler fordern zur Beseitigung der Schäden die vollen Reparaturkosten statt der Wertminderung. Andere wiederrum rechnen ebenfalls zum Smartrepair-Preis ab. Wer sich also aufwendige Widerspruchsbriefe zur Leasingabrechnung sparen will, lässt das Leasingauto schon vor der Rückgabe durch eine professionelle Fahrzeugaufbereitung auf Vordermann bringen.